Unser Motor heißt Yanmar 4JH 110

und wurde Ende 2015 von einer von Yanmar zertifizierten Vertragswerkstatt eingebaut.

Sicherheitshalber wurde auch der Dieseltank gesäubert, da es sich um eine sogenannte 'Common Rail'-Maschine handelt, die zwar sehr zuverlässig und auch sparsam ist, gleichzeitig aber auch sauberen Diesel verlangt. Zusätzlich gibt es natürlich ein Filter mit Wasserabscheider, ein weiteres Vorfilter mit Pumpe zum Entlüften, falls man mal Luft in die Leitung gezogen haben sollte und ein letzter Feinfilter direkt am Motor. Und wir schütten ein spezielles Additiv in den Tank vor jedem Tanken, um sicher zu stellen, dass wir uns keine Dieselpest in den Tank holen.

 

Die Maschine ist bis jetzt 320 Stunden gelaufen und wurde auch allen Wartungen, die vorgeschrieben sind, wenn man die Garantie behalten will, unterzogen.

Zum ersten Mal in Cascais an der Tankstelle wollte der Motor nicht beim ersten Mal anspringen. Beim zweiten Mal sprang er dann jedoch anstandslos an. Vorfall vergessen.

Beim zweiten Mal lagen wir vor Anker in Culatra und wollten nach 5 Tagen den Anker wieder hoch holen um weiter nach Ayamonte zu segeln. Beim ersten Startversuch hörte man nur das bekannte klickern, das beim Auto ein Indikator dafür ist, dass die Batterie leer ist und den Magneten mit dem kleinen Zahnrad nicht mehr auf die Schwungscheibe ziehen kann. Da bei einem Boot normalerweise die Starterbatterien von den Versorgungsbatterien getrennt sind kann es sich lediglich um einen Kriechstrom handeln, der die Starterbatterie leersaugt, oder die Batterie ist kaputt. Unsere einzige Möglichkeit an Strom zu kommen, wenn wir nicht im Hafen liegen, sind die Solarpanelen oder unser Generator. Ergo haben wir den Generator gestartet und dann einen erneuten Startversuch mit Hauptmaschine gemacht. - Siehe da, sie startet anstandslos.

 

In Ayamonte angekommen, haben dann mit einem holländischen Segler, der seit fünfzehn Jahren unterwegs ist, die Batterie getestet. Ergebnis: Starterbatterie kaputt!

Eigentlich eine gute Nachricht, da es einfacher ist, eine Batterie auszutauschen, als einen Kriechstrom zu suchen und zu finden.

Problem gelöst, dachten wir.

 

Ein paar Tage später wollen wir den Rio Guardiana ca. 40 Kilometer Stromaufwärts fahren, um uns die Stadt Alcoutim anzuschauen und dort ein paar Tage zu verbringen.

Vorher müssen wir aber noch tanken. An der Tankstelle von Villa Real de San Antonio (auf der portugiesischen Seite) passiert das Gleiche, wie schon in Cascais. Allerdings haben wir jetzt eine neue Batterie, die auch voll geladen sein dürfte, da wir ja vorher diverse Tage am Landstrom gehangen haben, der ja auch immer alle Batterien automatisch lädt, wie man dem Batteriewächter entnehmen kann. Allmählich wird es mysteriös.

 

Wir fahren wieder zurück in die Marina von Ayamonte und nehmen Kontakt zu Yanmar auf. Jetzt muss ein Spezialist her, da wir selber nichts machen können, schon um nicht die Garantie zu verlieren.

Am Samstag erscheinen die von Yanmar empfohlenen Mechaniker, die aus einer Werkstatt in Villa Real kommen. Sie überprüfen alle Anschlüsse und probieren, den Motor zu starten. Er springt fünf mal nacheinander problemlos an. Da wir nicht belegen können, das wir diese Startprobleme haben, lautet die Diagnose: Alles in Ordnung.

 

Wir fahren den Strom aufwärts nach Alcoutim. Nach der ersten Nacht vor Anker wieder das gleiche Problem. Generator gestartet, Motor springt sofort an. Wir verholen uns an den Steiger von Alcoutim.

Ein paar Tage später geht es zurück nach Ayamonte, da wir uns dort mit ein paar Freunden treffen wollen. Motor springt problemlos an.

 

Wieder ein paar Tage später wollen dann endlich weiter Richtung Gibraltar, genauer gesagt, die erste Etappe bis nach Mazagon. Das gleiche Spiel. Allerdings gibt es jetzt einen Unterschied: Wir haben den Startvorgang auf Video mit Ton dokumentiert und können somit zum ersten Mal das Problem auch belegen belegen. Wir machen zwei Filme und schicken diese an die Firma in Villa Real, die diese auch gleich an die Yanmar-Zentrale für die Iberische Halbinsel weiterleitet.

Nunmehr warten wir auf Nachricht. Solange wir nicht wissen, ob wir ein ernsthaftes Problem haben oder nicht wäre es kaum zu verantworten einfach weiter zu fahren. Der Motor muss schlicht und ergreifen anspringen, wenn er gebraucht wird. Zu wissen, das er wahrscheinlich anspringt, reicht nicht.

Vielleicht hat ja jemand Ideen?

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Kommentare: 3
  • #1

    Ekkehard (Sonntag, 19 August 2018 16:49)

    Hallo Michael,
    kenne solche Macken vom Motorrad. Wenn die Batterie wieder in Ordnung bzw. voll ist, kann es der Anlasser sein oder der Magnetschalter des Anlassers oder es gibt einen schlechten Kontakt in der Zuleitung zur Batterie, zum Starterknopf, oder ein schlechter Massekontakt, vom Batterie, Motor/Anlasser.
    Am Motorrad ist es übersichtlich, weiß nicht, wie viel Kabel bei Dir zwischen den Bauteilen liegen.

    Viel Glück
    Ekkehard

  • #2

    Michael (Sonntag, 26 August 2018 07:43)

    Lieber Ekkehard,
    das hatten wir uns auch alles angeschaut und alles für gut befunden. Das Problem lag eher daran, dass wir die beiden Starterbatterien falsch zugeordnet hatten, da die Kabelführung eine auf der Hand liegende Zuordnung nicht zuliess. Daraus ergaben sich dann alles weiteren Missverständnisse und leider haben wir dann erst sehr spät unsere Eingangshypothese hinterfragt und dabei dann den Fehler gefunden. Es hat sich herausgestellt, dass die erste ausgetauschte Batterie, die in der Tat völlig hinüber war, die Starterbatterie des Generators war und erst nach Austausch der anderen Starterbatterie, die zufällig auch hinüber war, das Problem behoben war. Wir hätten unsere Ausgangshypothese früher überprüfen sollen, dann wäre uns einiges erspart geblieben.

  • #3

    Uwe (Montag, 11 Februar 2019)

    Hallo Ekkehard
    Habt ihr den Fehler gefunden? Wichtig ist, dass der Motor über einen Hauptschalter bei Nichtbenutzung getrennt wird. Zudem sollte die ECU über einen separaten Hauptschalter auch von der Starterbatterie getrennt werden. Gruss Uwe